Hör die Enz sagen

"HÖR DIE ENZ SAGEN" entstand 2009 im Rahmen der Theaterproduktion „Sagt die Enz“.
Die Ludwigsburger Autorin Barbara Schüßler hatte für diesen phantastischen Theaterspaziergang viele Sagen ausgewählt, die seit Jahrhunderten entlang der Enz erzählt werden. Für die Theaterinszenierung wurden die überlieferten Texte bearbeitet. Als Grundlage für dieses Hörbuch dienten die Originale.
Die Autorin hat sprachlichen Ballast früherer Jahrhunderte behutsam entfernt, die Erzählerinnen und Erzähler konnten sich die so entstandene Vorgabe ganz persönlich einrichten, umformen, mundgerecht machen: nah an der Vorlage oder völlig umgangssprachlich und frei, wie eben Sagen seit jeher weitergegeben und weiter entwickelt wurden. Die Aufnahmen entstanden in den Wohnstuben und Arbeitszimmern der Akteurinnen und Akteure, als mobiles Tonstudio diente ein passables Mikrofon und ein älterer Laptop, und es hat sagenhaft Spaß gemacht!

Sagen wie die hier erzählten haben viele Jahrhunderte auf dem Buckel. Sie enthalten kleine Blicke auf die Lebenswirklichkeit in den Landschaften und Orten entlang der Enz in diesen Zeiten, und sie erzählen vor allem phantastisches Geschehen, Unglaubliches, Unerklärliches und Unheimliches.

Ehe Zeitungen, Kino, Fernsehen und Internet Triviales und Hochgeistiges transportierten, wanderten Erfahrungen, Erinnerungen, Ängste und Hoffnungen als Sagen durch die Lande und eben auch durch das Enztal.

In diesen Geschichten ist Veraltetes erhalten wie der Name Enzthal aus dem Oberamt Nagold – der Ort ist längst in Enzklösterle aufgegangen. Auch aus heutiger Sicht höchst heikle Themen stecken in solchen Sagen: So führt vom krassen Antisemitismus, der in einer Geschichte zum Ausdruck kommt, ein indirekter, aber nachvollziehbarer Weg zu den grausamen und sehr realen Verbrechen Deutscher unter der Nazi-Fahne. Und in einer anderen Sage steckt die Erfahrung der Jahrhunderte lang gepflegten Feindschaft zum Nachbarland Frankreich, an deren Stelle sich erst sehr langsam gegenseitiger Respekt und gar Freundschaft entwickelte.

Gefördert wird dieses Projekt durch die Alison und Peter Klein Stiftung in Eberdingen-Nussdorf.

€ 10,00 (inkl. MwSt.)

Audio-CD mit Begleitheft
Produktion: Jochen Faber